Beckenbodenbeschwerden im Bereich der Blase können verschiedene Krankheitsbilder zur Ursache haben. Unser Team im Beckenbodenzentrum in München arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Physiotherapeutinnen, die sich auf Beckenbodenerkrankungen spezialisiert haben, und Urotherapeutinnen, die Betroffene beraten. Zudem kooperieren wir mit Neurologen, Ernährungsberatern, Psychotherapeuten und Sexualmedizinern. Wir behandeln Frauen, Männer und Kinder mit Beschwerden am Beckenboden.
Blasenschwäche und Harninkontinenz
Wie äußert sich eine Blasenschwäche?
Bei einer Harninkontinenz kommt es zu einem unwillkürlichen Harnverlust, was alltagssprachlich auch oft als „Blasenschwäche“ oder „schwache Blase“ bezeichnet wird. Die Betroffenen können nicht mehr selbst kontrollieren, wann und wo es zum Harnabgang kommt.
Wie wird Blasenschwäche operativ behandelt?
Wir setzen folgende operative Behandlungsmethoden bei Blasenschwäche und Harninkontinenz ein:
- Einlage eines Bandes unter die Harnröhre
- Anheben des Blasenhalses
- Unterspritzen der Harnröhre und Implantation eines künstlichen Schließmuskels
Eine überaktive Blase behandeln wir, indem wir Botulinumtoxin in den Blasenmuskel einspritzen.
Blasen- und Harnröhrenschmerzen
Unter dem chronischen Blasenschmerzsyndrom, auch Interstitielle Cystitis (IC) genannt, versteht man eine chronische Harnblasenerkrankung. Betroffene leiden unter Symptome wie quälende Schmerzen in der Harnröhre und in der Blase sowie häufigen Toilettengängen tags und nachts. Diese Beschwerden können eine sehr hohe Belastung darstellen.
Harnwegsinfekte
Eine Blasenentzündung wird auch als Harnwegsinfekt bezeichnet. Dieser wird durch Bakterien verursacht, die in den Harntrakt gelangt sind. Die bakterielle Entzündung kann sich in der Harnröhre, Harnblase, Harnleiter (Verbindung zwischen den Nieren und der Blase) und Nieren ausbreiten. Eine Infektion der Blase wird als Zystitis (Blasenentzündung) bezeichnet. Eine Infektion der Nieren wird als Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung) bezeichnet.
Typische Symptome sind Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, aber auch Spuren von Blut im Urin oder übel riechender, dunkler oder trüber Urin.
Ist eine chronische Blasenentzündung heilbar?
In der Regel heilt eine Blasenentzündung in wenigen Tagen gut aus. Dauert die Heilung länger oder die Blasenentzündung tritt häufiger im Jahr auf, sollte sie unbedingt ärztlich behandelt werden. Bei einer chronischen Blasenentzündung müssen die Ursachen genau abgeklärt werden. So können die richtigen Medikamente oder andere Therapieformen eingesetzt werden.
Blasenentleerungsstörungen
Von Blasenentleerungsstörungen spricht man, wenn die Harnblasenentleerung erschwert, verlängert und/oder unvollständig ist. Die Ursachen sind vielfältig. Oft liegt eine Blockade der Harnröhre durch Verengung oder Verstopfung der Harnröhre vor. Die Ursache kann auch an einer Blockade in einer Raumforderung außerhalb der Harnwege liegen. Bei Männern können diese im Zusammenhang mit einer gutartigen Prostatavergrößerung auftreten. Bei Frauen liegt das oft daran, dass während der Schwangerschaft die Gebärmutter auf die Harnwege drückt. Gerade auch bei älteren Frauen kann es aufgrund einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur zu einer Gebärmuttersenkung kommen und deshalb die Störungen verursachen.
Wie werden Blasenentleerungsstörungen behandelt?
Blasenentleerungsstörungen sollten immer abgeklärt werden, da sich diese in der Regel nicht von selbst bessern. Da die Ursachen vielfältig sind, gibt es verschiedene Therapieformen. Neben der Therapie durch Beckenbodengymnastik werden operative oder medikamentöse Behandlungsformen eingesetzt.