Leistungsspektrum Darmtrakt
Beckenbodenbeschwerden im Darmtrakt können verschiedene Krankheitsbilder zur Ursache haben. Unser Team im Beckenbodenzentrum in München arbeitet in enger Zusammenarbeit mit Physiotherapeutinnen, die sich auf Beckenbodenerkrankungen spezialisiert haben, und Urotherapeutinnen, die Betroffene beraten. Zudem kooperieren wir mit Neurologen, Ernährungsberatern, Psychotherapeuten und Sexualmedizinern. Wir behandeln Frauen, Männer und Kinder mit Beschwerden am Beckenboden.
Darmschwäche und Stuhlinkontinenz
Stuhlinkontinenz bezeichnet die Unfähigkeit, den Stuhlgang willentlich kontrollieren und aktiv zurückhalten zu können. Durch ein Physiotherapieprogramm zur kann beispielsweise die Wahrnehmung und die Koordination verbessert werden sowie die Schließmuskelfunktion gekräftigt. Sollten alle nicht operativen Maßnahmen keine Besserung hervorrufen, dann stehen uns unterschiedliche operative Methoden zur Verbesserung der Stuhlinkontinenz zur Verfügung.
Stuhlentleerungsstörungen
Bei einer Stuhlentleerungsstörung, auch obstruktive Defäkationsstörung genannt, handelt es sich um eine Passagebehinderung im Mastdarm. Dies führt zu Beschwerden wie einem teilweise schmerzhaften und erschwerten Stuhlgang. In seltenen Fällen liegt eine unvollständige Stuhlentleerung mit nachfließendem Stuhl vor. Es gibt verschiedene Kriterien, woran eine Stuhlentleerungsstörung erkannt wird. Dabei wird bewertet, ob starkes Pressen beim Stuhlgang vorliegt, ob ein Gefühl von unvollständiger Entleerung besteht sowie, ob manuelle Unterstützung benötigt wird.
Es werden zwei Formen der chronischen Obstipation (Stuhlverstopfung) unterschieden: in die Slow-Transit-Obstipation (verzögerter Transport aufgrund verlangsamter Peristaltik) und in die Outlet-Obstruction (Stuhlentleerungsstörung des Enddarms aufgrund einer Passagebehinderung). Für beide Störungen sind Mischformen möglich.
Erst wenn konservative Maßnahmen nicht zum gewünschten Effekt führen, werden operative Eingriffe vorgenommen.
Mastdarmvorfall
Bei einem Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) drückt sich die gesamte Enddarmwand aus dem Afterkanal heraus. Betroffene leiden unter Symptomen wie Juckreiz, einem Fremdkörpergefühl oder dem unkontrollierbaren Stuhlabgang. Sie verspüren ständigen Stuhldrang, haben aber das Gefühl einer unvollständigen Entleerung. Hinzu können Blutungen und Schleimabsonderungen kommen.
Ursache für den Vorfall ist eine erschlaffte Beckenbodenmuskulatur. Schwere Geburten, Bindegewebsschwäche, zunehmendes Alter und chronische Verstopfung zählen zu den Risikofaktoren von einem Mastdarmvorfall.
Wie wird ein Mastdarmvorfall behandelt?
Oft können die Symptome durch konservative Maßnahmen, wie Stuhlregulation und die Änderung der Ernährung verbessert werden. Ist der Darm des Patienten komplett nach Außen gestülpt, ist eine operative Therapie des Mastdarmvorfalls notwendig.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Die häufigsten Verlaufsformen von chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Diese werden meist von jahrelangen Bauchschmerzen, Durchfällen und starker Abgeschlagenheit begleitet. Die Erkrankungen verlaufen schubweise und müssen medikamentös oder operativ behandelt werden. Morbus Crohn ist bisher nicht heilbar. Colitis ulcerosa könnte dadurch geheilt werden, indem der gesamte Dickdarm inklusive Enddarm entfernt wird. Bei beiden Erkrankungen besteht ein erhöhtes Darmkrebsrisiko, weswegen regelmäßige Kontrollen wichtig sind.
Verstopfung
Chronische Verstopfung nimmt Ihnen die Leichtigkeit eines entspannten Alltages. Man spricht von einer chronischen Verstopfung, wenn nach ROM-III-Kriterien zwei der folgenden Symptome in den vergangenen sechs Monate über 12 Wochen bestanden haben:
- Starkes Pressen beim Stuhlgang
- Klumpiger oder harter Stuhl
- Gefühl der unvollständigen Entleerung
- Gefühl der anorektalen Blockierung / Obstruktion
- Manuelle Manöver zur Erleichterung der Defäkation
- Weniger als drei Entleerungen pro Woche
Helfen eine Ernährungsumstellung oder leichte Abführmittel nicht gegen harte oder seltene Stuhlgänge, sollte die Ursache geklärt werden.
Divertikulose und Divertikulitis
Was kann man gegen Hämorrhoiden tun?
Oft reicht eine konservative, nicht operative Behandlung bei Hämorrhoidalleidens aus. Diese sind in erster Linie eine Regulierung des Stuhlganges und diätetische Maßnahmen, bei welcher die Flüssigkeitsaufnahme verstärkt sowie die Ballaststoffaufnahme erhöht. Sind die Hämorrhoiden stark ausgeprägt, entfernen wir sie meist operativ.